Die Teenager sind schulmüde. Das morgendliche Aufstehen entwickelt sich zum Kampf auf allen Seiten. Mittlerweile sind sie alt genug und ich wecke einmal und dann läuft es – oder eben nicht. Die Zeiten, in denen ich immer wieder in das Zimmer bin und sie förmlich aus den Betten gezogen habe, sind lange vorbei.
Aber so ein klein wenig kann ich das auch verstehen. Der große Teenager hat seine MSA Prüfung hinter sich gebracht und trotzdem geht es in der Schule munter weiter und die Lehrer beginnen zum Teil schon mit dem Abistoff. Na klar – haben ja nur noch 2 Jahre Zeit. Nur sind die Teenager nach dem Prüfungsanspannungen k.o. und lange nicht mehr so aufnahmefähig, wie zu Beginn des Schuljahres.
Da hatte ich es besser. Die Prüfungen nach der 10. Klasse fanden zum Ende des Schuljahres statt und hatte man diese überstanden, dann war die Schule auch vorbei. Klar, wir gehörten dann noch zu denen, die in die Ernte mussten. Ich war – da meine Prüfungen relativ früh stattfanden – in der Erdbeerernte. 2 lange Wochen jeden Tag ab aufs Feld und die roten Früchte in die Körbe sortiert. So gern wie ich Erdbeeren esse – nach diesen 2 Wochen konnte ich diese nicht mehr sehen. Mein Rücken schmerzte, ich hatte überall diverse Insektenstiche und schon der Geruch dreht den Magen um. Aber ich musste nicht mehr in die Schule.
Warum ist das heute nicht mehr so? Die Teenager haben sich eine kleine Pause verdient. Die Prüfungszeit war anstrengend genug. Es geht jedoch ohne Punkt und Komma weiter. Für beide Seiten ärgerlich: die Lehrer stehen vor einem Haufen recht unmotivierter Schüler und versuchen verzweifelt, ihr Wissen an diese weiter zu geben und die Schüler schleppen sich in die Schule, wohl wissend, dass am Ende des Tages nicht so viel hängen bleiben wird und sie zu Beginn des neuen Schuljahres garantiert die Hälfte dessen, was sie da erzählt bekommen, schon nicht mehr wissen.
Aber die Ferien sind Nahe!