Was wir erwarten und befürchten neigt dazu, wahr zu werden. (R. Merkle)

Es ist unbestritten, dass es die selbst erfüllende Prophezeiung gibt. Will sagen: was wir erwarten, tritt ein. Es gibt unzählige und faszinierende Studien dazu.

Gestern Abend ließ ich meinen Tag Revue passieren und musste feststellen, dass ich in genau diese Falle getappt bin.

Der Tag fing schon etwas holprig an und zog sich so durch bis zum Abend. Und immer hatte ich im Kopf – ist ja klar, das musste ja so kommen. Ich tobte über den Hof und faltete jeden zusammen, der nicht bei drei auf dem Baum war. Und da war es völlig egal, wer mir über den Weg lief: der Lieferant, der nette Werkstattnachbar – alle bekamen gestern meine negativen Schwingungen zu spüren.

Jedes Ereignis für sich genommen, war nichts Aufregendes. In der Summe dann aber wieder etwas, wo einem schnell der Gedanke kommt: ist ja klar, konnte ja nicht anders kommen. Und da passte es dann hervorragend ins Geschehen, dass ich im Supermarkt an der Kasse feststellte, dass mein Portemonnaie nicht im Rucksack war und am Abend die S-Bahn ausfiel. Es fügte sich als ein Ganzes zusammen und ich dachte die ganze Zeit: Na prima, dass passiert nur wieder mir.

Die Frage stellt sich nun aber, ob der Tag anders verlaufen wäre, wenn ich jedem Ereignis einen positiven Anstrich gegeben hätte. Denn die Untersuchungen haben herausgefunden, dass unsere Erwartungen unser Verhalten beeinflussen. Heißt das im Umkehrschluss: wenn ich einen positiven Verlauf eines Ereignisses erwarte, dann ist es positiv?

Vielleicht sollte ich beim nächsten Tag, der sich so anlässt, dem Ganzen etwas Positives abgewinnen…Ich arbeite daran.

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