Neulich hatte ich ein Gespräch über gewaltfreie Kommunikation. Da passt die heutige Teebeutelbotschaft prima dazu.
In erster Linie geht es bei der gewaltfreien Kommunikation (nach Marshall Rosenberg) darum, dass wir mit uns selbst und unserem Gegenüber einen empathischen Kontakt herstellen. Es soll zu einem wirklichen wechselseitigen Austausch und einer Verbindung miteinander kommen. Solange wir davon ausgehen, dass es so etwas wie „richtig“ und „falsch“ und „gut“ und „böse“ gibt, ist eine empathische Verbindung nicht möglich, denn ich verurteile mein Gegenüber schon im Vorfeld. Diese Einteilungen sind statisch und implizieren, dass es eine Instanz gibt, die weiß, was richtig und falsch, normal oder unnormal ist.
Die Fragen, die wir uns bei einem Gespräch stellen sollten, wären: Was bedeutet es, zwischen Bewertung und Beobachtung einer Situation zu trennen? Was fühle ich in dieser Situationen?
Das Menschenbild hinter dieser Art der Kommunikation ist sehr positiv – Menschen handeln für sich (und nicht gegen andere). Auf meinen Alltag bezogen bedeutet das, dass ich mich in mein Gegenüber hineinversetze und überlege, warum er so handelt, wie er handelt. Ich verlasse meine Sichtweise und versuche, die Sichtweise des Gegenübers zu verstehen und stelle fest, dass er/sie einen guten Grund hat, sich genau so zu verhalten.
Es gelingt mir natürlich nicht immer und in jeder Situation. Aber ich versuche inne zu halten, zu überlegen, meine vorschnellen Urteile von gut und böse, normal und unnormal beiseite zu schieben und die Bedürfnisse meines Mitmenschen zu verstehen. Und ganz nebenbei, lerne ich etwas über meine eigenen Bedürfnisse.