Jetzt noch schnell zur Strandfigur in 6 Wochen!

So oder so ähnlich prangt es uns schon wieder von allen möglichen Zeitschriften und Internetseiten entgegen. Wahlweise sehen wir Models im Bild mit super schlanker Figur oder die Herren gern mit Sixpack.
Es folgen Tipps und Diäten und neueste Sporttrends die alle eins gemeinsam haben: sie bringen uns in sechs oder acht Wochen zu unserem Traumgewicht.

Nicht wenige Menschen da draußen werden diese Artikel begierig lesen und sich erhoffen, dass sie mit diesen ultimativen Tipps ihren dann wohlgeformten Körper am Strand spazieren führen können.

Mehrere Dinge finde ich an diesen Aufmachern und Artikel fragwürdig. Zum einen: wie soll das funktionieren, dass innerhalb von 6 Wochen das Körpergewicht weggehen soll, welches wir uns über Monate angefuttert haben?
Und dann: wer bestimmt denn, was eine Strandfigur ist? Jede Figur ist eine Strandfigur. Wo steht geschrieben, dass ich aussehen muss wie ein Model, wenn ich mich in Badebekleidung am Strand bewegen will?

Was macht es mit einem, wenn einem überall vorgehalten wird, dass wir so, wie wir sind, nicht schön sind? 80 % der deutschen Influenzer:innen sind weiß, blond und schlank. Millionen von jungen Menschen schauen sich das Tag für Tag an und bekommen vorgelebt, was die „Norm“ sein soll. Gehen wir durch die Jahrhunderte fällt uns auf, dass es immer wieder neue sogenannte Schönheitsideale gab. Und in jedem Land gibt es andere Vorstellungen, was normal oder schön ist.

Ich selbst bin nicht frei von diesen vorgelebten Bildern. Ich stehe vor dem Spiegel und denke mir: Du müsstest mehr Sport machen, weniger Kohlenhydrate essen, auf eine Mahlzeit verzichten, mal wieder fasten, mehr Rad fahren und spazieren….
Ich bilde mir ein, eine aufgeklärte Frau mit Erfahrungen zu sein – aber ich tappe genau wie alle in die Falle und komme an neueste Ernährungstrend schwer vorbei. Dabei weiß ich es besser. Keine Angst, ich bilde mir nicht ein, in 6 Wochen mit Sixpack am Strand rumlaufen zu können. Trotzdem lese ich den ein oder anderen Artikel darüber durch und ertappe mich dabei, wie ich darüber sinniere, ob nicht doch was dran ist.

Wir können eben nicht so einfach die Medien und deren Einfluss ausstellen und ich kann so aufgeklärt sein wie ich will – es prägen sich die Bilder ein. Umso besser, dass die Body Positivity Bewegung in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen hat und ein Körperbild propagiert, dass nicht irgendwelchen Maßen hinterherrennt.

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