Ich bin ein Termin.
Geahnt hatte ich es schon lange, aber seit gestern ist es Gewissheit. Ich bin ein Termin, der abgearbeitet wird.
Die Teenager (eigentlich müsste ich beginnen „Junge Erwachsene“ zu schreiben), sehe ich kaum noch . Das ist zum einen der Ferienzeit geschuldet, zum anderen aber auch der Tatsache, dass sie zunehmend ihre eigenen Wege gehen. Als Familien zusammengehalten werden wir via Messenger-Dienste. Es gibt eine Familiengruppe, in der Organisatorisches besprochen wird. Ab und an werden Bilder gepostet – wir wissen, wer wie aktuell aussieht.
Gestern hatte ich eine Verabredung mit einem der großen Kinder. Wir drehten unsere Runde und arbeiteten ab, was wir abarbeiten wollten. Dann ging es auf den Abend zu und ich wurde gefragt, ob ich es noch zum Freund fahre könne. Auf meine Nachfrage, dass wir doch eigentlich heute verabredet waren zu einem kühlen Kaltgeränk, kam die Antwort „Wir waren doch jetzt zusammen“.
Ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt. Nach dem Schlendern und der Einkaufstour sah ich uns in einem Straßencafe bei einem Longdrink sitzen, vor uns der Tapas Teller…
Am Abend saß ich allein in meiner Küche vor Käsebrot und Wein.
Ich bin ein Termin – ich wurde abgearbeitet und abgehakt.
Ich bin ein kleiner Termin unter vielen…
So isses !