Mein neues Mittel gegen schlechte Laune: mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Was man da alles für lustige Leute sieht , wie unterschiedlich, wie bunt (warum verbringe ich eigentlich so viel Zeit vor dem Kleiderschrank, auf der Suche nach den passenden Kleidungsstücken?). Manche Dialoge sind zum Niederknien und wenn ich die in einem Film hören würde, fände ich es überzogen. Manchmal kann man gar nicht so schräg denken, wie das reale Leben wirklich ist.
Oder die vielen Gerüche: angefangen vom billigen Rasierwasser, über schwere Omaparfums, hin zu Döner- und Bierfahnen. Alles ist dabei und man kann sich einmal durch die Parfümerien und Imbissstuben dieser Stadt schnuppern.
Wenn ich dann jemanden anlächle – einfach mal so, dann sind diejenigen leicht verwirrt. Damit bringt man sie aus dem Trott. Und man sieht ihnen die Gedankengänge an: Zurück lächeln? Ignorieren? Macht die mich etwa an? Ist die noch von der Nacht übrig geblieben?
Wenn es nicht gerade im dicksten Berufsverkehr ist, man genügend Zeit mitbringt, kein bestimmtes Ziel vor Augen hat – dann macht das S- und U-Bahnfahren Spaß.
Ich fahr jeden Tag ne halbe Stunde S-Bahn ,hin und zurück von der Arbeit, und kann nur bestätigen: ist ne prima Sache ! Nirgentwo sonst schaff ich´s zu relativieren, daß mein Kleiderschrank in letzter Zeit wegen finanzieller Engpässe nicht viel hergab, meine Lebensplanung nicht nach PlanA läuft und mir jetzt nur 10 Minuten bleiben um mein Tagesresümee schriftlich festzuhalten. Nebenbei läuft der Film S-BAHN und das beruhigt mich ungemein…soviele Leute! Und alle ochen auch nur mit Wasser,puuh, grins, das Leben ist schön,schrecklich und manchmal peinlich…immer und überall und für jeden! Göttin-sei-Dank! Ein Hoch auf den öffentlichen Personennahverkehr ,yeah!
P.S.: Alle kochen nur mit Wasser, sollte es heissen! Sorry,es fehte die entsprechende NACHdrücklicheit bei diesem „K“, denn ich krieg schon seit Tagen den Krümel nicht aus der „K“ -Taste !!!
Ja, so sehe ich das auch – alles relaiviert sich, wenn man so viele unterschiedliche Personen auf so engem Raum tagtäglich erlebt.