JedeR von uns kennt bestimmt dieses Sprichwort: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Manchmal möchte ich laut rufen, dass dem nicht so ist. Wir leben in keinem luftleeren Raum. Mein Handeln ist von vielen Faktoren bestimmt, die ich nur bedingt beeinflussen kann – zum Teil gar nicht. Klar kann ich versuchen, mein Leben so gut wie möglich selbstbestimmt zu leben. Aber alles kann ich nicht bestimmen und beeinflussen und so gibt es nicht immer einen Weg. Wie schon C.G.Jung in seinem Werk „Traum und Traumdeutung“ schrieb:
Das Sprichwort «Wo ein Wille ist, da ist ein Weg» drückt nicht bloß ein germanisches Vorurteil aus. Es ist ein Aberglaube des modernen Menschen im allgemeinen. Um diesen Glauben aufrechtzuerhalten, kultiviert er auf der anderen Seite einen bemerkenswerten Mangel an Introspektion. Er steht der Tatsache blind gegenüber, dass er bei aller Vernünftigkeit und Tüchtigkeit von «Mächten» besessen ist, über die er keine Kontrolle hat.