Der Realität ins Auge sehen

Am Wochenende bin ich zu einer Hochzeit eingeladen. 

Es stellt sich bei solchen Anlässen schnell die Anzugsfrage. Und wie viele Menschen, war ich beim Blick in  den Schrank der Meinung, dass ich so gar nichts zum Anziehen habe.

In dieser Woche war ich unterwegs und verband dies mit einem schnellen Einkaufbummel. Mein Plan: rein in den Laden, Kleid aussuchen, anprobieren, bezahlen, nach Hause fahren.
Ganz so einfach war es nicht. Voll beladen mit einigen wunderschönen sommerlichen Kleidern, suchte ich die Garderobe auf. Das erste Kleid war zu groß – da es beim Sale hing, gab es nur dies eine Exemplar. Das andere war so seltsam geschnitten, dass es nur gut aussah, wenn ich die Arme die ganze Zeit am Oberkörper gepresst hielt. Das würde ich auf Dauer wohl nicht durchhalten, also wurde es abgewählt. Und dann war da dieser Traum in Rot. Was für ein tolles Kleid: weicher, fließender Stoff, ein raffinierter Schlitz im Kleid, der vieles Erahnen ließ und doch nicht zu frivol war. Kurzum – das war mein Kleid!

Ich zog es über – eigentlich nur eine proforma Handlung. Was ich dann allerdings im Spiegel sah, war nicht im Entferntesten das, was ich mir vorgestellt hatte. Ich sah aus, als wenn ich mir ein zu großes Nachthemd angezogen hätte, was ich verzweifelt versuchte, mit einem Band zu kaschieren. HILFE!

War das etwa mein rotes Traumkleid, welches meine Figur umschmeicheln und mich durch die Hochzeit begleiten sollte? Zugegeben, ich habe nicht die Modellmaße, aber welcher Frau bitte soll das stehen? Eine Frau mit einer Figur wie ein Bügel? Oder sollte ich mich langsam in die Geschäfte begeben, in denen diese typischen beigefarbenen Anziehsachen zu finden sind?

Ich bin keine 18 mehr – ich muss der Realität ins kalte Antlitz schauen!

Was ich zur Hochzeit am Samstag tragen werde? Ich habe keine Ahnung.

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