Die junge Mitbewohnerin zieht aus, verlässt die WG und schlägt ihre eigenen Zelte auf. Heute war die offizielle Unterzeichnung des Mietvertrages. In einer Stadt wie Berlin, wo Wohnungen (die ein normal Sterblicher) bezahlen kann, sehr spärlich gesät sind, ist das ein Ereignis, welches eigentlich mit Champagner und Kaviar gefeiert werden müsste. Allerdings reicht dafür das Geld nicht mehr – die anstehenden Kosten lassen nur noch Wasser und Brot zu.
Egal wie, dieses Ereignis werden wir begehen und schon mal überlegen, wie wir den Hausstand teilen, was mit genommen wird, was in der WG verbleibt, weil schon immer da gewesen.
Als ob die Wohnung und deren Einrichtung merkt, dass sich was ändern wird, gehen gerade einzelne Haushaltsgegenstände kaputt: der Kühlschrank hat sich verabschiedet, die Herdplatte ist in mehrere Teile zersprungen, die Lichter im Flur fallen eines nach dem anderen aus.
Als optimistische Frau werte ich das positiv und als Wink, endlich die Küche so um zu bauen, wie wir es schon lange tun wollten und das Wechseln der Lampen im Flur nutzen wir gleich, um die Spinnweben in den Ecken zu entfernen.
Bei dem Gedanken, dass plötzlich ein freies Zimmer da sein wird, werde wir restlichen Bewohnerinnen ganz übermütig bei unseren Zukunftsplanungen.
Große Veränderungen werfen also ihre Schatten voraus.