Liebe Ärzte

Liebe Ärzte,

ich weiß, dass Ihr in Eurem Fach bestimmt gut seid. Allerdings fehlt mir in der Kommunikation die Empathie und das Wissen darum, dass vor Euch keine studierte Medizinerin steht, sondern eine besorgte Mutter, die mit verständlichen Worten erklärt bekommen möchte, was warum und wie passiert oder eben nicht.

Ich unterrichte erwachsene Menschen. Wenn diese zu mir kommen, gehe ich immer davon aus, dass sie keine Voraussetzungen haben und beginne ihnen das Thema so nahe zu bringen, als seien sie Kinder. Das hat nichts Respektloses an sich, sondern holt sie einfach da ab, wo sie sind. Und genau das erwarte ich von Euch. Im Groben habe ich eine Vorstellung davon, wie mein Körper funktioniert und das war es. Wenn es also spezielle Dinge zu klären gibt, dann will ich, dass Ihr mir das so sagt, dass ich nicht hinterher via Internet die Diagnose zusammen suchen oder Freundinnen aus der Medizinbranche befragen muss. Auch fehlt mir mitunter der Gesamtblick auf den vor Euch liegenden Menschen. Er ist eben nicht nur Niere oder Lunge oder Leber. Vor Euch liegt ein Lebewesen, bei dem all die Organe, auf die Ihr Euch spezialisiert habt, zusammenwirken und es zu Wechselwirkungen kommt.

Und ist es so schwer, eine Akte komplett zu überfliegen, bevor Ihr zu den Patienten geht und den Mund auf macht?

Ja, ich verallgemeinere gerade und ja, es sind nicht alle so. Allerdings kann ich Euch nach Tag 12 einer nicht enden wollenden Odyssee sagen, dass die anderen äußerst selten sind.

Ein Dank an dieser Stelle an das Pflegepersonal, die bei der Übersetzung stets halfen und nicht müde wurden, uns alles genau zu erklären.

 

 

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