Jede:r von uns kennt bestimmt diesen Satz: „Was sollen die Leute denken?“
Dieser Satz ist keine Frage, sondern ein wandelnder Vorwurf. Mach dies nicht, was sollen die Leute denken. Mach das nicht, was sollen die Leute denken. Zieh Dich anders an, was sollen die Leute denken, Benimm Dich, was sollen die Leute denken.
Schon relativ früh war mir egal, was die Leute denken, denn ich kann es nicht beeinflussen. Es ist egal, wie viel Mühe ich mir gebe, die Leute denken das, was sie wollen. Der Mensch hat vorgefertigte Muster in seinem Kopf und wenn ein Gegenüber dort nicht hinein passt, dann melden sich sofort die Vorurteile oder auch eigenen Unsicherheiten.
Es geht dabei gar nicht um mich, sondern um den anderen. Dem ist es unangenehm, was ich anziehe, dem ist es unangenehm, wenn ich in der Öffentlichkeit zu laut lache. Ich spiegle ihm etwas, was er versucht für sich zu verdrängen. Wenn es mich stört, dass mein Gegenüber zu laut lacht, dann bin ich vielleicht neidisch, dass ich das nicht kann? Wenn es mich stört, dass mein Gegenüber ein Leben lebt, was nicht der gängigen Norm entspricht, dann würde ich selber gern viel ungezwungener und ohne gesellschaftlichen Druck leben wollen?
Mir wurde mal gesagt, dass ich zu breitbeinig dastehe, dass macht eine Frau nicht, was sollen die Leute denken! Ich musste so lachen, denn was sollen die Leute schon denken? Ich stehe sicher mit beiden Beinen im Leben, das denken die Leute!
Heute macht einfach mal dass, worauf ihr Lust habt, ohne nach links und rechts zu schielen in der Angst, jemand könnte sich an Eurem Verhalten stören. Lasst die Leute reden!