Ich bin im Fernsehn aufgetreten

Ich bin im Fernsehn aufgetreten – mit dem Orchester. Am Sonntag, vor jeder Menge Zuschauer vor Ort und noch mehr vor den Bildschirmen. Alles sehr aufregend und anregend und wahrscheinlich wird es noch lange im kollektiven Gedächtnis bleiben.

Geändert hat sich nichts – meine Nachbarin grüßt noch immer nur muffelnd zurück. Den Müll muss ich nach wie vor selber runter tragen. Beim Einkaufen wurde ich nicht gleich an die Kasse gewunken. Meine Wäsche wartet darauf, dass ich sie der Waschmaschine zuführe und auch sonst gibt es nichts was darauf hindeutet, dass ich auf dem Weg zu einer Berühmtheit bin.
Die Arbeit auf dem Schreibtisch erledigt sich nicht von allein, ich kann mir keine Putzfrau leisten und eine Assistentin schon gar nicht. Um mich scharrt sich keine Menschenmenge, die an meinen Lippen hängt. Keiner will ein Bild mit mir machen, kein hysterisches Aufschreien, wenn ich über die Straße laufe.
Einzig meine Katzen haben mich nach 4 Tagen des Nichtsehens freudig begrüßt, sind mir in die Arme gefallen und wichen nicht von meiner Seite. Aber ich glaube, dass ich mir da nicht zuviel drauf einbilden sollte.

 

 

4 Gedanken zu „Ich bin im Fernsehn aufgetreten

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