Mein liebste Art, mich in Berlin fortzubewegen, ist die Kombination aus Bahn und Fahrrad. Damit bin ich schneller, als mit dem Auto.
Allerdings finden das die Mitreisenden nicht . Besonders im Sommer sehe ich, wie die Menschen die Augen verdrehen, wenn ich mit meinem Rad das Abteil betrete.
Jede von Euch, die mal mit dem Fahrrad in die S-Bahn gestiegen ist, kennt sicherlich die typischen Verhaltensweisen: zunächst werde ich von oben bis unten angesehen. Wahrscheinlich wird abgeschätzt, wie viel Platz ich einnehmen werde. Die Leute beginnen dann, sich ganz langsam und (für sie sicherlich) absolut unauffällig vor mich zu stellen. Wenn dann der Zug einfährt, gibt es kein Halten mehr. Sie stürmen in den Waggon, noch ehe sich die Türen richtig geöffnet haben. Schnell schieben sie sich in das Abteil und – wie kann es anders sein – genau in den Bereich, der groß mit einem Fahrrad gekennzeichnet ist. Wenn sie könnten, dann würden sie ihre Taschen noch in der Tür auf den Platz werfen, damit sie ihn sicher haben. Panische Blicke in meine Richtung und Erleichterung, wenn sie es vor mir geschafft haben. Höflich wie ich bin, warte ich das Prozedere ab und gehe meistens als Letzte in den Zug. Gut ist ja auch, wenn die Leute gleich hinter der Tür stehen bleiben. Dann schiebe ich sie schon mal freundlich Beiseite. Ansprechen hat sich nicht bewährt, denn sie ignorieren das gesprochene Wort. Erstaunte Blicke, wenn ich dann mit meinem Fahrrad tatsächlich in das Fahrradabteil komme. Diejenigen, die sitzen, schauen betreten nach unten. Wovor haben sie Angst, dass ich sie bitte aufzustehen? Die, die stehen, machen ein empörtes Gesicht, da sie nun ihren gerade eingenommenen Platz aufgeben müssen.
Manchmal bin ich versucht zu sagen: „Ich beiße nicht.“