Es gibt immer wieder Zeiten, in denen man innehält, auf sein Leben zurück blickt. Es wird Bilanz gezogen – mit oder ohne Hilfe von außen – und für gut befunden oder nicht.
In meinem Umfeld habe ich gerade jemanden, der an einem Punkt ist, sich und sein „Lebenswerk“ zu hinterfragen und in Zweifel zu ziehen.
Ich finde ja gut, wenn man mit Hilfe eines Coachs einen Schritt zurück tritt und sich ansieht, was man so tagtäglich macht. Und ja – kritische Stimmen sind da unbedingt gefordert und erlaubt. Ich habe in diesem Zusammenhang mal den Begriff der „Seelenhygiene“ gehört. Das hat mir gut gefallen. Nicht alle Entscheidungen sind schlecht und die Weichen, die im Laufe eines Lebens gestellt wurden, waren zu diesem Zeitpunkt die Richtigen und gelebtes Leben ist gelebtes Leben.
Ich mag nicht, wenn alles in Frage gestellt wird. Kann ein anderer denn wirklich ermessen, was einen ausmacht, was gut für einen ist und was nicht? Es gibt Verhaltensweisen, die hinterfragt werden können, es gibt Reaktionen, die überdacht werden sollten. Aber als Mensch bin ich der, der ich bin. Ich rede nicht von schlechten Angewohnheiten – die lassen sich abschalten (mit ein bisschen Wille auf jeden Fall). Aber das, was mich ausmacht und wie ich etwas anpacke, das kann ich nicht einfach so wegschieben und neu machen. Denn das hat mich zu der gemacht, die ich bin. Mit Ecken und Kanten und Rundungen.