Die Freiheit der Erwachsenen

Erinnert Ihr Euch an das Gefühl, als Ihr mit 18 Jahren das erste Mal eine wichtige Entscheidung getroffen habt?
Wenn wir kurz vor der Volljährigkeit sind, dann freuen wir uns auf all die Sachen, die wir nun machen werden und das Wissen, dass uns bald niemand mehr etwas vorschreiben kann. Das bezieht sich in erster Linie auf die Eltern und die vielen Leute um einen herum, die alles grundsätzlich besser wissen und sich dabei auf ihren Lebenserfahrungen ausruhen und vergessen, dass in der Schnelllebigkeit unserer Zeit die Lebenserfahrungen zum Teil schon längst überholt sind.
Aber Erwachsensein heißt auch, Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen. Das ist das Schwierige: Ich kann endlich meine eigenen Entscheidungen treffen! Aber dazu gehört eben auch: Ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen. Niemand mehr da, der einem die Verantwortung abnimmt.

In der letzten Woche war ich dabei, als die junge Mitbewohnerin eine wichtige Entscheidung für sich getroffen hat. Entgegen allen Meinungen und Empfehlungen von den erfahrenen Erwachsenen um sie herum, hat sie sich durchgesetzt. Und obwohl ich nicht unbedingt Fan dieser Entscheidung war, empfand ich stolz und fand sie mutig. Ein toller Moment.

Es warten noch viele Entscheidungen auf sie und Momente, in denen sie gern wieder andere für sich entscheiden lassen möchte. Aber dieser eine Augenblick strahlte so viel Kraft und Entschlossenheit aus, dass ich noch im Nachhinein meinen Hut ziehe und denke, dass ich beruhigt los lassen und sie in diese Welt ziehen lassen kann. Sie wird ihren Weg gehen. An Mut, Kraft und Entschlossenheit mangelt es ihr nicht.

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