Es gibt im Leben Momente, da trennen sich die Wege, die man bisher gemeinsam mit anderen gegangen ist.
Eben noch war man in inniger Freundschaft verbunden, doch dann vollziehen sich die persönlichen Entwicklungen so unterschiedlich, dass keine Gemeinsamkeiten mehr da sind, außer die Vergangenheit.
An diesem Punkt angelangt, ist es zunächst schmerzhaft, dachte man doch, dass so eine Freundschaft ewig hält. Aber jeder Mensch entwickelt sich weiter und entweder geht es in die gleiche Richtung oder eben in unterschiedliche. Dann ist das Fundament der Freundschaft das vor Jahren Erlebte und wir sind oft in den alten Rollen verhaftet, obwohl wir im „richtigen“ Leben denen schon längst entwachsen sind.
Vielleicht ist es dann nur konsequent, getrennte Wege zu gehen, sich ab und an auf ein Glas Wein zu treffen, aber ansonsten sein Leben zu leben.
Es gibt einige wenige Freundschaften, die ich schon ganz lange pflege – zugegeben, mal mehr oder weniger intensiv, aber um so herzlicher und ehrlicher. Andere Freundschaften sind auf der Strecke geblieben, weil die Meinungen so unterschiedlich waren, dass Treffen regelmäßig in Enttäuschungen endeten oder gar Streit.
Ich finde es nicht schlimm – das ist das Leben, das gehört zum Erwachsensein dazu. Wir treffen Leute, gehen ein Stück gemeinsam, verabschieden uns voneinander, treffen neue Menschen, gehen wieder ein Stück gemeinsam…