Wenn ich mich ab und an hinreißen lasse und Fernsehen schaue, dann komme ich an der Werbung nicht vorbei. Und immer wieder bin ich über diese kleinen Filme erstaunt. Am meisten freue ich mich über die vielen neuen Wörter, die dort auftauchen und die dem Zuseher suggerieren sollen, dass es alles höchst wissenschaftlich zugeht. Nehmen wir die Waschmittelwerbung. Da fiel neulich das Wort „Antifarbtransferformel“. Mal ehrlich – wer denkt sich denn solch lustige Worte aus? Werden da in den Werbeagenturen Leute angestellt, die den ganzen Tag solche Worte produzieren? Antifarbtransferformel – es geht darum, dass das Waschmittel keine Farbe auswäscht, man problemlos rot und blau zusammen in die Maschine geben kann. Gut, das habe ich schon gemacht, bevor es diese Formel gab. Aber nun macht es doch gleich doppelt so viel Spaß. Ich stelle mir den nächsten Dialog mit der Schwester vor (als Ältere hat sie noch heute ständig was an meiner Haushaltsführung auszusetzen):
Sie: Wie, Du wäscht eine rote Bluse und einen blauen Pullover zusammen? Hast Du denn keine Angst, dass es verfärbt?
Ich: Aber nein (an dieser Stelle reiße ich theatralisch die Flasche mit dem Waschmittel in die Höhe) – ich nehme doch das Waschmittel XY mit der Antifarbtransferformel!
Das wär’s doch! Darauf hat die Welt gewartet – auf die Antifarbtransferformel!