Mein heutiges Tagesmotto: warten.
Die junge Mitbewohnerin wird heute operiert. Um 7:15 Uhr wurde sie in den OP geschoben. Bei der Verabschiedung hatte ich einen Kloß im Hals, habe aber tapfer gelächelt, sie noch mal in den Arm genommen und ein Stoßgebet zum Universum geschickt. Jetzt heißt es warten. Die OP dauert an und wir können nichts weiter tun, als warten.
Die Zeit vergeht beim Warten nicht. Scheinbar läuft die Uhr langsamer. Nie ist uns Zeit bewusster, als beim Warten. Tun wir etwas, denken wir nicht über die Zeit nach. Beim Warten ist sie aber in unserem Bewusstsein und das zentrale Thema. Wir warten auf etwas, das eintreffen soll. Zwischen uns und dem Ereignis steht die Zeit. Dem Warten wohnt immer eine gewisse Ungewissheit inne. Wir wissen nicht, wie lange wir warten und ob das eintrifft, auf was wir warten.
Bei uns steht am Ende des Wartens hoffentlich eine erfolgreich verlaufene OP.