Wenn die Chemie nicht stimmt

Wenn man mit Menschen zu tun hat, bleibt es nicht aus, dass man den ein oder anderen nicht gleich in sein Herz schließt.
Im Augenblick stehe ich Auszubildenden gegenüber. Es sind die unterschiedlichsten Typen. Manchmal weiß ich schon im Voraus, wer wie „tickt“ – allein weil bestimmte Typen sich auf bestimmte Plätze setzen. Und wie in jedem Jahrgang sind wieder Menschen dabei, die ich nicht leiden kann. Früher fühlte ich mich schuldig, wenn ich einen Menschen nicht mochte und versuchte das dann durch besondere Höflichkeit zu überspielen. Im Laufe der Zeit ist daraus so etwas wie distanzierte Freundlichkeit geworden. Aber klar, beschäftigt es mich nach wie vor, warum ich bestimmte Typen nicht leiden kann, obwohl ich sie nicht kenne und sie mir noch keinen Anlass gegeben haben, sie nicht zu mögen. Im Laufe des Kurses bieten sie mir genügend Anlässe. Aber ist das so, weil ich sie sowieso nicht mag und es egal ist, was sie tun – es ist immer falsch? Oder bestätigen sie meinen ersten Eindruck?

Als ich das mal einer Bekannten erzählte, fragte sie mich, welche Seite sie in mir anschlagen, dass ich eine Abneigung entwickle. Bin ich genervt, weil sie eine Eigenschaft haben, die ich ebenfalls habe oder gern hätte? Der „Totalverweigerer“ mit seiner schnoddrigen Art, die er sicherlich als cool gelesen haben will, macht mich einfach nur sauer. Da schwingt und klingt nichts in mir. Dann sage ich mir – die Chemie stimmt nicht.

 

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