Meine längjährige Freundin und ich trafen uns neulich zum Spaziergang im Park. Wir unterhielten uns über dies und das und jenes. U.a. über unsere Wohnumgebung und wir stellten beide fest, dass es sehr dreckig ist und laut und wetterten eine Weile über unsere Nachbarn, die ihre zerkauten Sonnenblumenschalen einfach auf die Treppe werfen und darüber, dass sie ihre Schuhe kreuz und quer im Flur stehen haben, dass sie den Hof bevölkern und dort ständig mit der gesamten Großfamilie grillen und überhaupt.
Irgendwann schauten wir uns an und mussten selber lachen. Wir waren doch die, die OP-Kittel gefärbt und als Hemden umgenäht haben, die mit bunten Stoffhosen rumliefen, als das lange nicht in Mode war, die durchs Klofenster in eine Disko eingestiegen sind, weil wir eigentlich noch zu jung waren, die Earth, Wind & Fire hörten, während sie stundenlang über die Weltrevolution diskutierten, die von einem eigenen kleinen Café träumten, in dem selbstgemachte Dinge verkauft werden sollten.
Und heute gehen wir im Park spazieren und regen uns über schief stehende Schuhe auf – ist das dieses Erwachsen sein?