Gestern hatte ich ein Gespräch mit einem Weltenbummler, der gerade aus Marokko wieder kam (Die Marokkoreise hat für den weiteren Verlauf des Kommenden nicht wirklich eine Relevanz, aber ich glaube, dass er es toll finden wird, wenn ich es so nebenbei erwähne. Und mal ehrlich – die Bezeichnung als Weltenbummler lässt sich doch jeder gern gefallen).
Also mit eben diesem sprach ich über Recht und Recht haben, speziell innerhalb einer Partnerschaft. (Partnerschaft meint hier auch Freundschaft.) Er ist der Meinung, dass es in einer Beziehung völlig egal ist, ob ich Recht habe oder nicht. Zwischenmenschliche Beziehungen haben eine eigene Dynamik.
Warum ist das eigentlich so? Abgesehen davon, dass meine Forderungen in einer Beziehung über keine rechtliche Legitimation verfügt (es geht ja nicht um einen Wasserkocher, der sich – kaum 2 Wochen alt – verabschiedet und nun stehe ich mit meinem Kassenzettel im Laden und will ihn reklamieren)
In Beziehungen ist das übergeordnete Ziel, diese aufrecht zu erhalten oder gar zu verbessern. Also geht es hier um eine Einigung beider Parteien und nicht darum, dass sich einer durchsetzt. Wie aber mache ich das? Durch das Beharren auf meinem Recht sicherlich nicht. Eigentlich kann ich nur dem Gegenüber meine Gefühle mitteilen – die sind nämlich nicht diskussionsfähig. Beharre ich auf dem, was ich richtig finde, dann drücke ich dem anderen meine Sichtweise auf. Recht haben ist in dem Moment für das eigene Ego was Gutes, bringt mir meinen Partner jedoch nicht näher. Nach vielen Lebensjahren weiß ich, dass Beziehung bedeutet, dass ich akzeptiere, dass es andere Weisen gibt, die Welt zu betrachten und das Leben anzugehen. In solchen Diskussionen benötige ich die Fähigkeit, zuzuhören, Mitgefühl und Achtung und vor allem Empathie gehören ebenfalls dazu.
Im besten Fall kann ich es als 3. Person von außen betrachten.
Ich wünsche Euch einen tollen Wochenstart, interessante Begegnungen und anregende Gespräche.