Es riecht in unserer gesamten Wohnung wie in einem Krankenhaus. Bei jedem Heimkommen erwarte ich einen Desinfektionsspender im Eingangsbereich – so wie man ihn aus den Krankenhäusern kennt.
Der Teenager ist mitten im Abitur und will nicht krank werden. Als ich letzte Woche krank darnieder lag, wurde ich mit Abstand betrachtet und alles desinfiziert: Türklinken, Klo, Waschbecken, Telefon, Betten – was man eben so anfasst. Körperlichen Kontakt gab es gar nicht – mir wurde aus der Ferne zu gewunken. Einzig der jüngere Teenager kochte Tee und brachte mir die Wärmflasche und wurde krank, als ich wieder auf dem Damm war. Da kam prompt das „Siehste!“
Das Ganze geht jetzt noch bis Mai. Ich glaube, dass unsere Wohnung noch nie so klinisch rein war. Der einzige Nachteil – der Wäschekorb ist ständig voll und so eine rundum Desinfektion geht mächtig ins Geld.
Aber ich habe erfahren, was es alles auf dem Markt der Desinfektionsmittelchen gibt. Wenn man sich damit sonst nicht so auseinander setzt, weiß man ja gar nicht, was alles möglich ist. Angefangen bei kleinen Mittelchen für die Handtasche, über Tücher für das Abwischen der Klobrille, Sprays in allen möglichen Abpackgrößen und Wäschespülmittel…
Wenn ich demnächst die Wohnung nur durch eine Reinigungsschleuse betreten darf, ziehe ich wohl die Notbremse.