Liebe Berlin Touristen,
ich weiß, dass wir in Euren Augen als unfreundlich und sehr direkt gelten. Eigentlich sind wir so gar nicht. Ihr erlebt uns nur leider immer in Ausnahmesituationen. Nehmt mich zum Beispiel: ich bin ein Sonnenschein, meist gut gelaunt und stets hilfsbereit. Selten ungeduldig oder gar unfreundlich. Nur stellt ihr Berlinbesucher uns jeden Tag aufs Neue auf die Probe. Nehmt den gestrigen Tag. Ich war mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B unterwegs und wurde immer und immer wieder durch Euch behindert. Irgendwann verlor ich meine gute Erziehung und schob Euch unsanft zur Seite und maulte Euch an. Damit das nicht wieder passiert, hier mal ein paar Verhaltensweisen, wenn Ihr in der Stadt unterwegs seid:
Bitte nicht in Gruppen mitten auf dem Gehweg stehen blieben.
Fahrradwege sind bei uns gekennzeichnet, oftmals sogar in rot oder grün. Diese sind tatsächlich für Fahrräder und nicht für Gruppenmeetings gedacht. Geht dafür doch bitte in irgendeinen Park.
Steigt Ihr aus Bussen und Bahnen, dann bitte weiter gehen und nicht unmittelbar hinter der Tür stehen bleiben. Das gleiche gilt dann natürlich beim Einsteigen. Immer dran denken: Ihr seid nicht allein, viele Menschen steigen mit Euch ein und aus.
Wenn Ihr eine Treppe hoch kommt, dann bleibt nicht am Ende dieser abrupt stehen. Hier verhält es sich ähnlich wie zu den Türen: tatsächlich kommen andere Treppennutzer nach Euch.
Es ist nicht üblich, nachts mit einer Flasche Alkohol laut grölend durch die Straßen zu ziehen. Es mag anders aussehen, aber auch wir schlafen des nachts. ‚
Eigentlich ist es nicht anders wie in anderen Städten: wir leben und lieben und wohnen und arbeiten hier, wie es in jeder x-beliebigen Stadt der Fall ist. Benehmt Euch wie zu Hause bei Mutti und schon erlebt Ihr fröhliche und höfliche Gastgeber.