Gestern habe ich es gewagt und mich mit den Krücken ins Leben gestürzt.
Wenn man gut zu Fuß ist, dann fallen einem all die Hürden gar nicht auf, die einem Menschen mit Handikap oder Kinderwagen begegnen.
Nachdem ich die Treppen runter gehopst bin (Was erstaunlich gut ging. Ein Dankeschön an dieser Stelle an meine geduldige Trainerin.), stand ich auf der Straße und stürzte mich in das Getümmel. Ja, ok, es war jetzt nicht wirklich viel los, trotzdem eine Herausforderung. Ich kämpfte mit Passanten, die auf ihr Handy starrend genau auf mich zu hielten und erst in letzter Minute auswichen, stand an Straßen, die ich nicht überqueren konnte, weil die Autos so dicht parkten, dass ich nicht hindurch kam. Stand vor dem Bäcker und musste 2 Stufen bewältigen, eine schwere Tür aufstoßen, die ich so einbeinig kaum aufgestemmt bekam, fiel in der Apotheke fast über den seltsamen Teppich, weil sich am Rand meine Krücke verfangen hatte…
Ich weiß, dass ich mich nur wenige Wochen mit diesen Unwägbarkeiten rum ärgern muss. Was aber ist mit all den Menschen, die sich täglich mit diesen Gegebenheiten auseinander setzen müssen?
Barrierefrei – wir sind so weit davon entfernt.