Wir alle kennen doch noch die Mitschüler*innen, die ganz dicht an der Schule gewohnt haben und immer zu spät kamen. Wir haben uns gefragt, wie die das anstellen – eigentlich brauchen die sich nur anziehen, über die Straße fallen und zack!, sind sie im Klassenzimmer.
Ich bin diese Mitschülerin.
Jetzt weiß ich endlich, warum die immer zu spät kamen: es ist eben nicht mit aufstehen und zack! auf in die Schule getan.
Was einem morgens noch so einfällt, ist unglaublich. Ich bin scheinbar in dieser Zeit zwischen aufstehen und zur Arbeit fahren am Produktivsten. Plötzlich fällt mir ein, was alles noch zu tun ist, was ich erledigen muss und ich habe ja noch Zeit, denn ich bin ja dicht dran und brauche nicht so lange…
Wie aus dem Nichts ist es viel zu spät und ich hetze los und komme völlig durchschwitzt an.
Ich habe es schon mit früher aufstehen versucht, mit dem Weglassen von Frühstück und mit dem Zurechtlegen der Sachen am Abend. Vergeblich.
Mein Unterbewusstsein trickst mein Bewusstsein aus und so stehe ich immer wieder vor der gleichen Situation: ich fahre viel zu spät los, muss hetzen und fluche beim Radfahren und gelobe Besserung – bis zum nächsten Mal…