Trotz der 3. Tasse Kaffee, werde ich heute einfach nicht munter. Ich bin müde und zwar so richtig. So müde, dass ich nach dem Aufstehen schon beim Sitzen am Frühstückstisch glatt wieder eingeschlafen bin.
Das sind dann die Tage an denen ich mir vornehme, nicht mehr so spät ins Bett zu gehen. Aber ich weiß natürlich auch, dass dieser Vorsatz nicht lange anhält. Und so sehne ich das Wochenende herbei, das ja eigentlich schon fast vor der Tür steht, zähle die Stunden bis zum Feierabend.
Wie soll ich bloß die restliche Zeit überstehen? Vielleicht lege ich meinen Kopf nur ein paar Minuten auf den Schreibtisch und versuche mich am vielbeschriebenen Powernapping? Das soll ja Wunder wirken. Und ehrlich: ich brauche ein Wunder. Habe schon ganz laut die CD der Freundin eingelegt und singe lauthals mit – nur nicht einschlafen. Ich könnte den Schreibtisch aufräumen. Dann bleibe ich in Bewegung. Oder vielleicht vor dem Büro mal fegen? Dann wäre ich an der frischen Luft und in Bewegung. Allerdings macht das ja dann wieder müde… Was für ein Kreislauf.
Die Freundin versuchte mich zu motivieren: ich soll mal abwarten, im Laufe des Tages hat sich der Körper dran gewöhnt. Fragt sich nur, woran? An die Müdigkeit, daran, dass ich ihn wach halte oder an diesen Dämmerzustand?
Vorhin klingelte das Telefon. Ich hatte Mühe, meinen Namen zu nennen. Kurzzeitig fiel er mir nicht mehr ein. Der Teilnehmer am anderen Ende fand das urkomisch. Hat das wohl als neuartige Marketingstrategie aufgefasst.
Wenn doch nur der Feierabend in greifbarer Nähe wäre. Aber bei jedem Blick auf die Uhr hat sich der Zeiger nur um 10 Minuten vorwärts gekämpft. Vielleicht sind die Zeiger auch viel zu spät schlafen gegangen und laufen heute viel zu langsam vorwärts. Ich sollte frische Batterien einlegen. Ob dann der Tag schneller umgeht?