Man ist nicht als Frau geboren, man wird es. (S.de Beauvoir)

Gestern war ich bei der DEKRA. Ein Firmenfahrzeug benötigte TÜV. Die Leute an diesem Standort sind schnell, freundlich und unkompliziert und so fahre ich ganz gern dorthin.

Nach dem Abgeben des Autos fragte mich die Dame vom Empfang, ob ich nicht an einer Umfrage zur Kundenzufriedenheit teilnehmen möchte. Nichts leichter als das – ich nahm mir den Fragebogen und begann mit dem Ausfüllen. In der Zwischenzeit war der Prüfer mit dem Auto fertig. Den Bogen gab ich am Tresen ab und als Dank für meine Teilnahme bekam ich eine nagelneue Warnweste geschenkt. Da ich ohnehin eine benötigte, war ich ganz erfreut. Dann aber sah die Dame mich nochmal an und sagte den Satz, der bei mir die Freude etwas dämpfte: „Sie sind ja eine Frau, da bekommen sie noch das dazu“ Sprachs und legte mir einen Einkaufschip auf die Weste. Hallo? Habe ich da was verpasst? Bin ich als Frau noch immer darauf reduziert, ausschließlich für den Haushalt zuständig zu sein? Und was bitte bekommen die Männer? Ein Messer oder ein Feuerzeug oder eine Taschenlampe? Leider war ich zu perplex, um diese Frage vor Ort zu stellen. Ich nahm meine neue Warnweste und den Chip und ging zu meinem Auto. Der Teenager neben mir lachte sich schlapp – führe ich doch mit ihm immer wieder leidenschaftliche Diskussionen über die Rolle der Frau in der Gesellschaft und Emanzipation und Sexismus.

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