Als Mutter bin ich nicht nur für mich verantwortlich, sondern auch für alle und alles andere im Haushalt. Das wird mit zunehmenden Alter der Kinder nicht besser.
Wir müssen alles wissen: wo befindet sich dies oder jenes, das aktuelle Lieblingsoutfit muss bitte immer sauber sein, stets sollten wir wissen, was das jeweilige Kind gerade als Lieblingsspeise bevorzugt, die aktuellen Freunde kennen wir selbstverständlich und die, die es nicht mehr sind, können wir natürlich ebenfalls nicht mehr leiden und wissen stets, warum es zu den Zerwürfnissen kam. Nicht erwähnen muss ich die Tatsache, dass wir hervorragende Frisörinnen sind, die besten Köchinnen, coole Mütter (was das bedeutet, ändert sich von Jahr zu Jahr, aber keine Angst frau wächst da rein), gute Zuhörerinnen.
Kurz um – wir behalten in allen Lebenslagen den Überblick.
Gestern morgen war wieder so ein Augenblick, in dem es mir nicht gelang: kannst Du mal hier schauen, kannst Du mal das raus suchen, Maaaamaaaa, komm doch mal….
Am Ende des Morgens waren alle abmarschbereit und standen am Auto, nur ich hetzte mit der Zahnbürste im Mund durch die Wohnung, um meine Klamotten zusammen zu suchen, meinen Rucksack für eine ausgedehnte Wanderung zu packen, nebenbei noch so was wie Proviant zusammen zu stellen und das halbe Frühstück packte ich ein, denn zum wirklich entspannten Sonnstagsfrühstück kam es nicht. Und was musste ich mir anhören? „Kann es sein, dass wir immer auf Dich warten müssen?“