In der heutigen Zeit kommt der Mensch ohne Passwörter oder Zahlenkombinationen nicht mehr aus. Da sind die Geldkarte und das Telefon, das E-Mail- Fach und das Online-Banking, die Zugänge bei diversen Verkaufsportalen.
Die Sicherheit verlangt von uns, dass wir überall andere Passwörter haben. Nicht immer so einfach, sich die zu merken.
Ich baue mir Eselsbrücken, um die verschiedenen Eingangshindernisse überspringen zu können. Schwierig wird es, wenn sogenannte Sicherheitsabfragen kommen. Was weiß denn ich, was ich vor zig Jahren als Lieblingstier angegeben habe? Oder als Straße, in der ich aufwuchs. Immerhin hat sich der Name geändert. Welchen Straßennamen habe ich denn angegeben? Und erst die Zahlenkombis.
Gestern war wieder so eine Situation. Ich saß vor dem Elsterportal und es ließ mich nicht eintreten, da mir die Zahlenfolge nicht einfiel. Ich habe alle möglichen Abfolgen probiert – nein, ich durfte nicht in die geheiligten Hallen. Es war zum Verzweifeln. Und hier kann ich nicht mal eben auf den Knopf drücken: „Passwort vergessen“ und wie durch Zauberhand bekomme ich ein neues und darf dann doch rein. Nein, ich hätte von vorn beginnen müssen. Gerade, als ich schon auf der Zielgeraden war!
Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich mir nicht ein kleines schwarzes Notizbuch mit all den Wörtern und Zeichen und Zahlen anlegen sollte. So wie im Krimi, wisst Ihr, wenn die Kommissare oder Detektive in den kleinen Kladden lesen und verzweifelt den Code entschlüsseln wollen. Ein Fremder schlägt es auf und sieht eine Anreihung von Zahlen und Buchstaben und Sonderzeichen in Kombination mit Satzzeichen und kryptischen Andeutungen. Die Vorstellung amüsierte mich. Nur fiel mir dann ein, dass ich ja ebenfalls durch diesen Zahlensalat steigen müsste…
Hey Bianca,
ich kann das nur dringend empfehlen.
Vor einem halben Jahr, ca., da hat jemand Zugriff auf mein geschäftliche E-Mailkonto erhalten. Keine Ahnung wie, weder ich, noch mein Provider können Spuren von unberechtigem Zugriff erkennen. Bedeutet wohl: mit meinem Passwort.
Seither wird über diese E-Mailadresse inkl dem Adressbuch, dieses Kontos, Dreck durchs Netz geschickt. Selbst wenn ich keinen direkten finanziellen Schaden habe, es ist ein krasser Fall von Identitätsklau, der für mich vollständig kompromittierend ist.
Meine Konsequenz ist:
1. Ich lasse mir alle Passwörter generieren. Das verhindert, dass sie über Lexika ausprobiert werden können.
2. Ich schreibe mir alle Passwörter und Sicherheitsfragen / antworten konsequent in ein Buch auf.
3. Ich verwende kein Passwort doppelt.
Das ist lästig und fordert echt auch Disziplin, die nicht immer meine Stärke ist, aber dieser Identitätsklau soll mir so nicht nochmal passieren.
Ich kann das notieren nur empfehlen.
Und am Rechner kann ein Passwortmanager helfen. Ersetzt aber das Notizbuch nicht. M.m.n.
Schöne Grüße Jürgen
Lieber Jürgen,
ich kann mich erinnern, dass Du das auf Deiner Seite geschrieben hattest. Seit einigen Jahren (mir wurde mein Rechner gehackt und mit ihm alle Mails und sehr vertrauliche und persönliche Daten gestohlen) habe ich mir angewöhnt, recht komplexe Passwörter zu haben. Und wie Du schon schreibst: immer wieder neu und anders. Und jetzt scheint der Zeitpunkt gekommen, wo ich mir die nicht mehr merken kann und doch ein Buch benötige.
Was ich mich frage ist, was die Leute damit bezwecken wollen. Immer häufiger höre ich das aus meinen Bekannt*innen Kreis.
Herzliche Grüße
Bianca