Heute musste ich mal wieder in englischer Sprache eine Verhandlung führen. Ich hasse das. Jede, die mich schon mal englisch sprechen hören hat, weiß auch, warum. Mein Englisch ist schlecht. Irgendwie kann ich mich immer verständlich machen – oder sagen wir mal, meistens. Aber schon im Vorfeld wird mir schlecht bei dem Gedanken, dass ich mich in einer anderen Sprache, als meiner Muttersprache, verständlich machen muss.
Fremdsprachen habe ich in der DDR gelernt. Unser Unterricht bestand darin, Texte mit Hilfe des Wörterbuches zu übersetzen. Das kann ich gut und relativ fix. Aber Sprechen – das stand nicht wirklich auf dem Lehrplan. Und so verstehe ich zwar, was mein Gegenüber von mir will, kann aber selten souverän reagieren. Heute war wieder so eine zähe Verhandlung, in der ich hin und wieder den Übersetzer im Rechner bemühe musste. Am Ende sind wir uns einig geworden. Die Konditionen wären in meiner Sprache sicherlich mehr zu meinen Gunsten ausgefallen, aber hey, der Vertrag kam zustande.
Ich beneide Menschen, die von einer Sprache in die andere rutschen und das nahtlos und scheinbar mühelos. Bei mir ist es so, dass ich Anlauf nehmen muss, dass jedes Wort wohl überlegt aus meinem Mund kommt und dass mir vor lauter Aufregung ständig Worte aus anderen Sprachen einfallen.
Zum Glück stehen vor mir Menschen, die reden und verstehen wollen – dass ist eine gute Voraussetzung für ein Gespräch.