Ich gehe seit 7 Tagen nicht täglich zur Arbeit, bin zu Hause und muss mich nur um mich, meiner jungen Mitbewohnerin und den Haushalt kümmern. Bin ich jetzt eine Hausfrau?
Stellt sich die Frage nach der Definition. Was ist eine Hausfrau? Mal ins Lexikon schauen: Da wird die Hausfrau als eine Frau definiert, die sich vorrangig der Haus- und Familienarbeit widmet. Da kommen schon die nächsten Fragen auf mich zu: was ist Hausarbeit, was Familienarbeit? Hausarbeit ist klar: alles was zu einem Haushalt dazu gehört: waschen, kochen, aufräumen, einkaufen, planen. Familienarbeit? Dazu zählt die Erziehung der Kinder, Pflege von Angehörigen.
Mal überlegen: ich plane die Organisation des Haushaltes, ich koche, wasche, räume auf, putze (gelegentlich, hier gibt es auf jeden Fall deutlich Steigerungsmöglichkeiten). Wie sieht es mit der Familienarbeit aus? Ja doch, ich pflege Angehörige. Wenn das der Transport zum Arzt ist, das Besorgen von Medikamenten, die Sorge im Allgemeinen, dann ja. Eindeutig leiste ich Familienarbeit!
Bin ich dann jetzt eine Hausfrau? Ich gehe natürlich noch einer Tätigkeit nach. Nur eben nicht im klassischen Sinne, also das ich das Haus täglich verlasse und in ein Büro gehe oder in ein Betrieb oder so. Leider fehlt mir zum endgültigen rundum Hausfrauenpaket die Versorgerin, der Versorger.
So praktisch es für einige Menschen sein mag, die Verantwortung für alles Finanzielle abgeben zu können, so unpraktisch wäre das für mich. Stellt Euch vor, Ihr müsstet plötzlich mit Taschengeld und Haushaltsgeld über die Runden kommen. Und vor allem Rechenschaft ablegen über all die Ausgaben. Im Augenblick bin ich nur mir gegenüber rechenschaftspflichtig.
Mal schauen, wie sich die nächsten Wochen so anfühlen. Wer weiß, vielleicht finde ich Gefallen an dieser Rolle?