Kürzlich wurde eine Studie veröffentlicht in der stand, dass Eltern die älteren Kinder lieber haben, als die Nachfolgenden. Bisher war man der Meinung, dass Eltern das jüngere Kind lieber haben.
Wenn ich in meinem Freundeskreis nach Lieblingskindern frage, dann winken alle ab und sagen, dass sie ihre Kinder gleich lieb haben. Was will man auch anderes darauf antworten? Und alle Eltern unter uns waren schon selbst in der Situation, in der wir von den eigenen Kindern danach befragt wurden. Die Standard Antwort? Ich habe Euch beide gleich lieb.
Aber mal ganz ehrlich so unter uns – ist das nicht ein klein wenig geflunkert? Im großen und ganzen habe ich natürlich alle Kinder gleich gern. Im alltäglichen Zusammenleben ergeben sich Situationen, in denen man auf eines der Kinder total sauer ist oder genervt. Wenn dann die Frage käme, wüsste ich sofort eine Antwort – Du stehst gerade nicht auf meiner Hitliste ganz oben.
Die Familie ist der Ort, an dem die lieben Kleinen (und Großen) das Leben draußen proben – mit allem was dazu gehört: sich behaupten, nörgeln, meckern, provozieren, lieb sein, einschmeichelnd, schlampig, korrekt, Allianzen schmieden usw. Und wir als Eltern müssen das aushalten und dagegenhalten oder es schlicht ignorieren.
Nicht immer tun wir dies mit der von uns erwarteten Souveränität – wie auch. Wir sind Menschen und keine Roboter, die alles wegstecken und immer die adäquate Antwort oder Reaktion parat haben, die von uns in diesem Moment erwartet werden. Und so ist ja auch nicht das Leben. Das Leben ist voll von kleinen oder großen Ungerechtigkeiten, von Überreaktionen, von Menschen, die toll sind und Menschen, die man lieber nicht kennengelernt hätte.
Liebe Kinder – wir haben Euch gleich lieb, auch wenn Ihr es uns nicht immer leicht macht.