„Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern.“ (W.Thomalla)
Der Mensch entwickelt sich stetig weiter – die meisten von uns jedenfalls. Es gibt selten Stillstand. An den Teenagern kann ich das besonders stark beobachten. Sie verändern sich nicht nur äußerlich – auch ihre Persönlichkeit ist gerade in einem Wandel begriffen und wir als Außenwelt können manchmal erahnen, wie dieser Mensch in ein paar Jahren sein wird, welche charakterlichen Züge überwiegen, welche Eigenheiten sich manifestieren. Ein spannender Prozess allemal. Aber auch mit uns umstehenden Erwachsenen macht diese Zeit etwas. Wenn mir früher einer was von Pubertät erzählt hat, fand ich alles immer etwas übertrieben und aufgebauscht. Jetzt stecke ich als Elternteil mitten in dieser Entwicklungsphase der Kinder.
Es kommt zu lustigen Auseinandersetzungen und unsinnigen Diskussionen, zu ergreifenden Unterhaltungen und verletzenden Streits. Nichts ist mehr wie es ist, alles wird in Frage gestellt – besonders meine Rolle als Mutter. Ich bin nicht mehr unfehlbar. Mich darf man kritisieren, beschimpfen, anschreien, die Tür vor der Nase zuschmeißen, um dann später wieder zum kuscheln zu kommen, oder zum Kochen und gemeinsamen Essen. Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle und ich muss aufpassen, dass ich kein Schleudertrauma bekomme.
Nicht immer ist mir die Ruhe und Gelassenheit gegeben, um auf diese Ausbrüche angemessen zu reagieren (was immer angemessen in diesem Zusammenhang zu sein scheint).
Auch diese Zeit wird vorbei gehen und dann werden die nächsten Veränderungen anstehen, die das Leben in andere Bahnen lenken wird.