Am Dienstag hatte ich eine OP am Knie. Diese war von langer Hand geplant, fiel dann aber doch anders aus, als erwartet. Und so sitze ich jetzt mit einer Schiene und Krücken da.
Als ich mit der Schwester nach dem Eingriff telefonierte und ihr sagte, dass ich mich in Geduld üben müsse, fing sie an zu lachen und meinte, dass „Geduld“ bekanntermaßen unser zweiter Vorname sei.
Ja, ich gebe zu, dass ich nicht gut abwarten kann, dass es mir schwer fällt, so verlangsamt zu sein und nicht mehr unabhängig. Gestern musste ich üben, wie die Treppen zu bewältigen sind. Ich stand oben am Treppenabsatz und hatte das Gefühl, in der Wohnung für immer und ewig gefangen zu sein. Wie sollte ich diese 4 Absätze überwinden? Mit einer sehr geduldigen Lehrerin habe ich tatsächlich geschafft, die Treppen hoch und runter zu humpeln. Wenn ich von A nach B will, muss jeder Schritt genau überlegt sein und vor allem auch, was ich wie mitnehme. Allein die Kaffeetasse von einem Ort zum anderen zu bewegen, ist ohne freie Hände schwierig. Und da fällt mir glatt der blöde Spruch ein: „Ohne Hände keine Kekse“.
6 Wochen mindestens werde ich an Krücken gebunden sein. Wie sagte der Bruder zu mir? Das ist meine aktuelle Challenge.