Ich habe auf dem Land genächtigt. Um pünktlich im Büro zu sein, musste ich sehr früh heute Morgen aufbrechen. Als ich mit dem Auto so über die Landstraße fuhr, stieg der Nebel auf und ich konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Es war total gruselig und ich verfluchte ein mal mehr mein Auto, weil es nicht von innen zu verriegeln geht. Total angespannt fuhr ich auf der nebligen Straße und in meinem Kopf entspannen sich die irrsinnigsten Gedankenspiele. Die Kulisse war wie für einen Horrorstreifen gemacht. Der Nebel waberte über die Straße, die Scheinwerfer konnten nur kleine Sichtschneisen in diese trübe Suppe schneiden und vom Straßenrand war nichts zu erkennen.
Irgendwann war der Nebel vorbei und ich näherte mich der Stadt. Da erst bemerkte ich, dass ich die ganze Zeit mit hochgezogenen Schultern verkrampft am Lenkrad hing (das gibt morgen bestimmt einen satten Muskelkater) und schüttelte über mich selbst den Kopf. Was bitte soll denn auf der Landstraße im Nebel passieren, was nicht auch bei strahlendem Sonnenschein passiert? Was macht einem da so Angst? Ist es vielleicht ein Urinstinkt, der uns mahnt, bei schlechten Sichtverhältnissen vorsichtig zu sein? Oder habe ich einige gruselige Filme zu viel gesehen? Spielt deshalb mein Kopfkino mir solche Szenarien vor?