Ich liebe Agentenfilme.
Der geheimnisvolle Agent – der jede Situation im Griff hat, mit einem Blick sofort weiß, welcher Gast in einem Lokal, welches Geheimnis birgt, wer am Morgen duscht, wer wie seinen Kaffee trinkt, wer seinen Partner betrügt, wer Kinder mag und wer Hunde – fasziniert mich über alle Maße. Und dann das Versteck spielen, um unerkannt durch die Stadt zu kommen – einfach fantastisch. Und ist Euch schon mal aufgefallen, wie lässig sie ihre Telefone dabei wechseln? Sie gehen rein ins Geschäft, kaufen im Vorbeigehen ein Handy und die zuständige Prepaid Karte (ihr wisst schon, die, die nicht zurück verfolgt werden kann). Noch im Laufen wird alles zusammen gefügt, das entscheidende Telefonat geführt und das Handy samt Karte im nächsten Mülleimer entsorgt. Eine Sache von insgesamt 5 Minuten.
Ich wollte heute mal eben schnell ein neues Prepaidhandy aktivieren. Handy auf, Karte reingelegt, mit Pin das ganze aktiviert und los geht es. Nein, vor dem Telefonieren hat der Anbieter das Anmelden gesetzt. Ich also die Internetseite geöffnet, die verlangten Daten eingehämmert und mit entsetzen gesehen, dass ich mich neuerdings auch noch bei der Post identifizieren muss, mit meinem Gesicht und meinem Ausweis. Hallo Leute, wie soll ich denn so eine geheimnisvolle legendenumwobene Superagentin werden, wenn ich mich vor jedem Anruf erst mal langwierig ausweisen muss? Wer hat denn das eingeführt?
Alle Agentenbücher müssen umgeschrieben werden. Keine Ahnung, wie jetzt die Szene aussehen wird. Vielleicht ja so, dass der Agent am Abend vor dem großen Auftritt mehrere Handys samt Simkarte erwirbt, diese dann mit Hilfe der Postident-App in der Nacht alle aktiviert (nach Aktivierung braucht die Karte eine Weile, bis sie genutzt werden kann), um dann am eigentlichen Aktionstag die Handys entsprechend startbereit und aufgeladen griffbereit zu haben.
Nur das mit der Anonymität muss ich noch mal im Detail überlegen.