Tertium non datur

Heue mal wieder etwas Latein, um unsere verschütteten Schulkenntnisse aufzufrischen.
Tertium non datur – ein Drittes wird nicht gegeben. Heißt so viel wie: es gibt ja und nein und nichts weiter.

Ist es so? Gibt es eigentlich keinen Mittelweg – oder wie es so schön heißt – Kompromiss? Bei verschiedenen Meinungen versucht man in Gruppen, einen Mittelweg zu finden. Das fängt im Kleinen in der Familie an und endet in Vereinen oder großen Parteien. Da haben wir die eine Meinung und der gegenüber hat die andere Meinung und nun heißt es, sich darüber zu einigen. Was dabei heraus kommt, ist ein Kompromiss. Aber ist das wirklich immer ein dritter Weg? Ist es nicht viel mehr eine Meinung, die etwas abgeschwächt ist oder verkleidet daher kommt? Es ist ja selten eine Erkenntnis da, nach dem Motto: Hey, Du hast ja so was von Recht! Na klar, wechsel ich mit fliegenden Fahnen in Dein Meinungslager.

Es ist doch eher so, dass man bei Lösungen versucht, so viel Meinung wie möglich von sich in den Kompromiss einzubringen.
Jeder unter uns, der Kinder hat, weiß, wovon ich rede. Bei einem Kind geht es immer noch, aber schon wenn ein zweites dazu kommt, wird es kompliziert. Sei es die Nachmittagsgestaltung, das Aussuchen eines Filmes oder das Essen. Es gibt mindestens 3 Meinungen und am Ende siegt nur eine, auch wenn kluge Eltern es als Kompromiss und gerecht da stehen lassen. Das ist es nicht.
Jetzt sind die Kinder so alt, dass es kaum noch möglich ist, Kompromisse zu finden. Sie sind ja schlau genug um zu merken, wenn man sie hier und da etwas schieben und austricksen will. Es läuft dann schnell auf Konfrontation hinaus, auf Kopf oder Zahl. Nichts dazwischen, keine faulen Kompromisse, selten Einigungen. Wer geht schon freiwillig  von seiner mühsam erarbeiteten Meinung ab?

Ich wünsche Euch einen wundervollen Herbsttag mit der Erfüllung Eurer Wünsche und wenig Kompromissen.

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