Schreiben ist schwer

Seit sehr langer Zeit geistert in meinem Kopf ein Buchprojekt herum. Oft genug habe ich schon angefangen und dies und jenes geschrieben und wieder verworfen. 

Nun gehe ich es aber doch mit einer Ernsthaftigkeit an und merke, wie schwer es ist. Von wegen, schnell mal an den Schreibtisch und los geschrieben – nein. Leider ist dem nicht so.

Im Augenblick nehmen die Figuren Gestalt an. Gar nicht so einfach, wenn man nicht in Stereotype abgleiten will. Und dann habe ich in meinem Leben schon Unmengen an Büchern gelesen und muss aufpassen, dass ich nicht meine Lesegewohnheiten reflektiere und damit ein billiges Abbild eines bereits vorhandenen Buches schreibe.
„Es muss aus dem Bauch heraus kommen. Lass es fließen“ sagen die einen. „Du brauchst ein Konzept und ein Gerüst“ die anderen. Wie immer findet jede ihren Weg irgendwo dazwischen. Aber die grobe Handlung steht – wenigstens in diesem Augenblick. Aber das kann sich im Laufe der Zeit noch ein paar Mal ändern.

2 Gedanken zu „Schreiben ist schwer

  1. Bücher schrecken (mich) alleine schon ob ihrer Größe oder Länge. Da liegt ein weißes Blatt Papier, nicht nur will es gefüllt werden, es sollen auch sehr sehr viel mehr gefüllte Blätter werden.

    Ich glaube, dass auch der Gedanke, etwas linear, etwas sequentiell in der richtigen Reihenfolge zu Papier zu bringen eine zusätzliche Schwierigkeit darstellt. Vor einigen Jahren ist mir von Juli Zeh ein Büchlein in die Hände gefallen, in der sie beschreibt, wie sie in ihrer Schreib-Werkstatt arbeitet: es entsteht eine Idee, ein Setup mit Personen, Zeiten und Orten. Dann beginnt sie hier ein Fragment zu schreiben und dort eines. Das landet dann in einer „Schublade“. Und wenn die Fragmente sich einigermaßen verdichtet haben, beginnt sie am eigentlichen Roman. Das ist da eine Art Zusammennähen. Mit natürlich intensiver Textarbeit. Aber eben nicht mehr vor leeren Blättern. Was dabei passt wird integriert. Was nicht, wird weggelegt. Wo noch Lücken sind, werden sie geschlossen. (Juli Zeh, Treideln, Schöffling & Co, 2013)

    Eine gute Art, wie ich finde, weil sie dem assoziativen Mustern unseres Gehirns Rechnung trägt.

    Spannend, Dein Vorhaben. Ich bin neugierig. Vielleicht erzählst Du ja an der einen oder anderen Stelle mal darüber. Und nicht abhalten lassen.

    Sonnige Grüße Jürgen

    1. So in etwas ist es bei mir ebenfalls – es liegen in meinen „Schubladen“ Textanfänge, Ideensammlungen, z.T schon ausgearbeitete Kapitel, die irgendwie zusammen gehören und dann auch wieder nicht. Ich lege sie dann beiseite, dann kommt Neues dazu.
      Ich hoffe, dass ich irgendwann alles zu einem Ganzen zusammenfügen kann.

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